Das Paradies-und was wir von Adam und Eva lernen können

Glück, Freude, Reichtum als Geburtsrecht? Als Teil unseres Lebens? Hört sich das nicht nach dem Paradies an?

Fangen wir ganz vorne an. Bei…genau! Bei Adam und Eva:

Adam und Eva lebten im Paradies, es fehlte ihnen an nichts. Sie waren nackt, doch sie schämten sich nicht voreinander. Sie lebten, so wie sie waren, ohne zu urteilen. In 1 Mos. 3,4f heißt es: „Darauf sagte die Schlange zur Frau: Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.“ Werden wie Gott hörte sich für die Beiden scheinbar sehr erstrebenswert an und sie aßen von der Frucht. Und ihnen gingen die Augen auf. Sie erkannten, dass sie nackt waren und sie erkannten Gut und Böse.

Sie schämten sich und bedeckten ihre „Scham“ mit Feigenblättern. Sie fühlten sich in ihrer Nacktheit auf einmal nicht mehr wohl, nicht mehr ok. Sie begannen über sich selbst zu urteilen und konnten sich auf einmal nicht mehr einfach so, wie sie waren, annehmen. In ihrer Nacktheit, in ihrer Natürlichkeit. Und ich glaube, dass es uns heute noch genauso geht. Wir haben, wie Adam und Eva, die Verbundenheit zu uns selbst verloren, unsere Unschuld, unsere Reinheit im Herzen und in den Gedanken. Das tiefe Gefühl, dass wir, so wie wir sind, ok sind. Die Unschuld des So-Seins und des Genug-Seins. Des Gut-Seins. Die Unschuld des Angenommenseins und der Wertfreiheit. Das von Gott gegebene Ur-Gefühl und Ur-Geschenk. Die Grundausstattung für den Menschen, so wie Er uns geschaffen hat. Der wirkliche Reichtum, auf den es ankommt.

Stattdessen schämen wir uns, fühlen uns nicht mehr gut genug und versuchen irgendwie dieses miese Gefühl zu verstecken, verschieben, bekämpfen. Mir sagte vor langer Zeit ein ehemaliger Kollege mal: „Wer Probleme mit anderen hat, hat Probleme mit sich selbst.“  Sich nicht gut genug fühlen bringt Kampf. Kampf um Anerkennung, Liebe, Reichtum. Wir vergleichen uns mit den anderen, den Nachbarn, Kollegen, Freunden. Wir verurteilen sie oder uns (oder beides). Und je mehr wir kämpfen, umso mehr entgleitet uns das, wonach wir uns so sehr sehnen. Wir haben die Türen zu den natürlichen Reichtümern selbst zugeschlossen und wollen sie jetzt wieder mit einem Rammbock öffnen. Und je stärker wir den Rammbock gegen die Tür stoßen, umso dicker wird die Tür.

Adam und Eva haben es uns vorgemacht: Bevor sie Gut und Böse überhaupt kannten, lebten sie im Paradies. Was genau ist denn überhaupt „Gut“, was ist „Böse“? Der Akt des Einteilens in Gut und Böse, sich darüber ein Urteil zu machen, sich damit überhaupt zu beschäftigen, verhindert unser eigenes Paradies.

Wenn wir in uns die Wahrheit fühlen, dass wir einfach genug sind, dann öffnet sich wieder diese Tür. Wenn wir aufhören, uns unserer selbst willen zu schämen, weil es irgendwelche angeblich allgemeingültigen Urteile gibt. Urteile darüber, wie Mann oder Frau aussehen sollte, wie sich eine gute Tochter verhält, was für ein Auto Mann fahren muss. Wenn wir aufhören, in Gut und Böse zu urteilen. Uns oder andere zu verurteilen, uns zu vergleichen. Dann öffnen sich die Türen zu unseren Reichtümern wieder. Wir müssen sie nicht verdienen. Wir müssen nicht gut genug sein oder werden. Wir können wieder lernen, uns selbst so annehmen, wie wir sind. Dann öffnet sich die Tür und das Tor zum persönlichen Paradies. Denn dann treten Friede und Glück ein. Innerer Friede und inneres Glück. Und wahrscheinlich folgen dann auch äußere Frieden und Glück. Paradies eben.

 

 

 

 

 

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