Naja, der Herbst neigt sich jetzt schon fast dem Ende zu, aber ich wollte Euch dieses Gedicht nicht vorenthalten

Im traurigen Monat November war`s, die Tage wurden trüber,
so schrieb Heine und reiste nach Deutschland hinüber 1
So trüb wie er, finde ich es nicht,
naja, dies ist allerdings auch kein politisches Gedicht:
1 Aus Heinrich Heine; Deutschland , ein Wintermärchen
Herbstzeit
Fröhlich saust der Wind durch all die Zweige,
der Sommer geht nun doch zur Neige
Nebelschwaden tanzen durch den Wald
Der Herbst formt sich zu neuer Gestalt
Die Blätter färben die Bäume bunter
Am Boden werden Pilze munter
Steinpilz und Co beginnen zu treiben
Und landen schon bald in der Pfanne, geschnitten in Scheiben.
„Was sind die Äste schwer“, stöhnt der Apfelbaum,
„Kirschbaum sein, das wäre ein Traum!“
Fleißige Hände sammeln die Früchte ein
Daraus wird Mus, Saft, vielleicht auch Wein.
Der Igel sucht sich jetzt ein neues Zuhause,
mollig warm für seine Winterpause.
Versteckt in einer Höhle aus frischem Laub,
macht er sich nun erst einmal aus dem Staub
Bläst der Wind dann kräftig durch ‘s Land,
zuckeln die Leinen in Kinderhand
Höher und höher steigen die Drachen
Von unten hören sie das Kinderlachen
Im Dunkeln leuchten Laternen und Lichter
Schauerlich auch manche Kürbisgesichter.
Kakao und Plätzchen wärmen dann später am Abend,
mit Buch und Decke wird`s so richtig erlabend
Nebel kriecht durch Moos und Geäst,
Manchen Wanderer dies entzücken lässt,
Wenn Dunst und Sonne miteinander ringen
Und alle Sinne zum schwingen bringen
Und wenn dann doch trübe Tage kommen,
wird ganz schnell was Schönes unternommen.
Mit Freunden, Nachbarn und Bekannten,
wenn’s sein muss auch mit Verwandten.
So bringt der Herbst Freude und Licht
und zaubert ein Lächeln auf Dein Gesicht
Ich wünsche Dir eine schöne Zeit,
bevor es dann vom Himmel her schneit.
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