Wie ich über einen Schrebergarten zur Fülle kam….

Ich habe gestern eine Radtour gemacht. In der Stadt, in der ich seit 20 Jahren lebe und die ich, wie ich dachte, gut kenne. Trotzdem entdecke ich immer wieder mal etwas Neues. Diesmal war es gleich ein ganzes Wohnviertel und angrenzend ein ziemlich großes Gelände eines Bauunternehmers.

Was ist denn daran schon besonders?

 Nun ja, meine Stadt ist eine kleine Stadt. 18000 Einwohner im Stadtgebiet. Also durchaus überschaubar. Wie kann es sein, dass mir 20 Jahre so eine schöne Gegend verborgen blieb? Und das, wo ich sehr viel unterwegs bin. Fangen so nicht oft Fantasiegeschichten an?  Da entdeckt man einen unbekannten Weg, der ganz spannend aussieht und im nächsten Augenblick reitet man auf einem Drachen und findet einen Schatz. Ok, bei mir war es eine Schrebergartenanlage, in der ich vor lauter idyllisch gepflegter Gärten die Orientierung verloren habe. Ja, es kam dann auch kein Drachen, sondern dieses für mich neue Wohnviertel mit vielen tollen Häusern. Auch ein Schatz.

Warum ich darüber schreibe?

Neben den kleinen Ausflügen mit dem Rad bin ich auf einer großen Reise unterwegs. Die Reise zu mir selbst. Eine Ansicht, die mir auf dieser Reise immer wieder begegnet, lautet: „Die Fülle und der Reichtum sind immer da. Man muss sich nur dafür öffnen“. Bedeutet Reichtum denn immer Geld, Aktien oder Gold? Meine Welt ist gestern ein Stück reicher geworden. Ich mag es, wenn ich Neues entdecke und hatte so einen sehr schönen Nachmittag. Und das Wohngebiet war bestimmt auch gestern schon da.  Also stimmt es doch: „Die Fülle ist schon da.“ Ich musste mich nur dafür öffnen bzw. für den Weg durch die Schrebergärten entscheiden…Es liegt in meiner Betrachtungsweise. Worauf lege ich meinen Fokus: Auf den Ärger, dass ich mich vielleicht verfahren habe, oder auf die Freude, etwas Neues zu entdecken?

Der Kopfmensch in mir sagt: „Hey, es war nur eine Radtour und nur ein Gebiet, dass Du noch nicht kanntest“. Ja stimmt. Der spirituelle Teil von mir sagt: „ …und doch zeigt es viel mehr: Das, was eigentlich nur ein Wohngebiet ist, hat mich erfreut, beschenkt und ist mir wertvoll gewesen. Also ein Schatz. Es machte mich leicht und glücklich. Der Nachmittag hat mich mit meinem Herzenswunsch nach einem Haus in Verbindung gebracht, das fühlt sich gut an. Und ich freue mich, dass es so viele schöne Häuser gibt, da wird auch irgendwo meins sein.“

Und was gibt es sonst noch alles in dieser Welt zu entdecken?

Corona-Reset

Hallo,

in diesem Artikel geht es darum, der Coronakrise mit einer positiven Sichtweise zu begegnen. Ich fange damit direkt mal an:

Yepp, ich schreibe wieder!  Ich war ziemlich lange mit ganz anderen Dingen beschäftigt und habe die Homepage etwas vernachlässigt.

Was passiert gerade in uns und um uns herum? Die Lebensgewohnheiten ändern sich, für mich, geradezu auf eine unvorstellbare Weise. Ich hätte mit solchen Maßnahmen und Veränderungen des öffentlichen und privaten Lebens nie gerechnet. Was macht das mit uns? Veränderungen und Ungewohntes bereiten uns erstmal Unbehagen.

Wir hatten ein ganzes Leben lang Zeit, uns unser Leben einzurichten. Wir wurden als Kinder durch unsere Eltern und Umfeld geprägt. Unser Wertesystem, unsere Verhaltensweisen, unsere Sichtweisen sind mit uns gewachsen. Im Laufe unseres Lebens veränderten, erweiterten oder verfeinerten wir „unsere Welt“. Vielleicht veranlassten uns Ereignisse (Krankheit, Familienzuwachs o.ä) dazu, eine neue Sicht auf Dinge zu nehmen. Das ist nicht so ganz einfach, wie der Blick auf „die guten Vorsätze“ zeigt. Mehr Sport, weniger Alkohol, abnehmen usw. . Jeder weiß, dass es selten damit getan ist, das einfach mal eben zu beschließen. Es erfordert Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und den Willen, Verhaltensweisen zu verändern. Da gibt es Rückschläge und es dauert seine Zeit. Der Zeiger auf der Waage sinkt dann auch eher im Zeitlupentempo.

So, und nun soll unser Gehirn, unsere Persönlichkeit mit so starken Veränderungen innerhalb weniger Tage klarkommen. Die Nachrichten und Bilder erinnern uns an Filme aus den Sparten Science fiction oder Horror. Nun ist es auf einmal real. Und das Gehirn gleicht die aktuellen Erfahrungen mit den Bildern aus den Filmen ab. Weil es versucht, das neue „Bild“ irgendwie einzuordnen. Veränderungen, die Bilder (aus Filmen), ein „unsichtbarer Gegner“, die Sorge um Familie und Freunde, Arbeitsplatz, fehlendes Klopapier, das macht alles Angst. Das finde ich soweit erstmal normal.

Jetzt gibt es noch einen zweiten Aspekt, der unser Gehirn betrifft. Naja, eigentlich noch mehrere, aber auf Hamsterkäufe wollte ich nicht eingehen. Je mehr ich mich mit schlechten Nachrichten beschäftige, umso leichter hat es die Angst, mich zu beherrschen. Eine Abwärtsspirale beginnt. Die Nachrichten erzeugen in mir Angst. Weil es immer die Gedanken sind, die die Gefühle erzeugen. Je mehr ich mich also mit negativen Gedanken beschäftige, desto mehr Angst erzeuge ich selbst in mir. Meine Stimmung wird dunkler und dunkler, ich fokussiere mehr und mehr auf negative Gedanken und es wird immer schwerer, da herauszukommen. Und: je mehr Angst ich habe, umso schwächer wird mein Immunsystem. Ich werde also anfälliger…..Das ist ja genau das, was ich jetzt auf keinen Fall will.

Ich will jetzt nicht propagieren, alles als Fake abzustempeln oder mit einer rosaroten Brille auf einen hustenden Menschen zuzulaufen, um ihm eine warme Umarmung zu schenken. Ich sehe auch die enormen wirtschaftlichen Auswirkungen.

Worum es mir geht:

Selbstfürsorge und einen Blickwechsel.  Ja, ich mache mir auch Sorgen.  Ich bin vorerkrankt, habe eine alte Mutter, viele Menschen, die mir lieb und teuer sind, arbeiten im Pflege-Gesundheitswesen, ich kann die wirtschaftliche Auswirkungen nicht einschätzen usw. Lasse ich mich vor der Angst und Sorge beherrschen und treiben, oder entscheide ich mich für eine Perspektive, die mir guttut?

In unserem Ort, wie in vielen anderen, hat die bestehende Dorf-Facebookgruppe sich organisiert, um hilfebedürftigen Menschen im Ort zu helfen.

Großartig. Es wird geteilt! Geholfen! Und bald auch wieder gemeinsam gefeiert. Da bin ich sicher!!!!

En uns’rem Veedel, Denn he hält m’r zosamme , Ejal, wat och passeet,
(für alle, die Kölsch nicht verstehen: In unserem Viertel, denn hier hält man zusammen, egal was auch passiert….von den Bläck Fööss. Googeln, anhören, berührt sein, gute Laune bekommen!)

Ich kann anfangen, mal ganz bewußt auf die schönen Dinge zu achten und so mein Gehirn neu trainieren. Das garandiose Wetter, der Frühling naht. Die Blumen, die anfangen zu blühen, das Vogelgezwitscher. Mehr Familienzeit. Wie gut, dass wir mit Internet und Handy eine Technologie haben, die es uns ermöglicht, weiterhin in Kontakt zu bleiben. Von zu Hause aus zu arbeiten. Ich beschäftige mich jetzt mal mit Ideen und Projekten, die im hektischen (Arbeits) Alltag keinen Raum haben. Ich freue mich jetzt schon so sehr darauf, bald wieder Freunde zu treffen und zum Chor zu gehen. Ich erkenne gerade, wie die kleinen, so selbstverständlichen Dinge des Alltags mein Leben so reich und wertvoll machen. Und ganz wichtig dabei: Die Freude auch wirklich zu fühlen. Sich ausbreiten lassen. Damit ich in eine andere Schwingung komme.

Ja, das gelingt mir auch nicht immer. Manchmal werde ich auch von der Angst gepackt und es braucht etwas Zeit, da wieder herauszukommen. Zu wissen, dass es klappt und dass ich es stoppen kann, ist ungemein wertvoll. Und die Phasen von Angst und Sorge kann ich als meine Trainingseinheit betrachten 😊.

Wir können diese Zeit auch als eine Zeit des Resets sehen. Die Blickrichtung ändern. Die Freude am Leben wahrnehmen und kultivieren. Und vor allem: Mitnehmen, wenn uns der Alltag mit shopping, Sport, Streß, Reisen, Ablenkungen wieder eingeholt hat.

In diesem Sinne: Bleibt gesund. Körperlich und mental!!!!